Über das Denkmal

Das Denkmal (“Ehrenmal”) steht im Dorfzentrum von Lippramsdorf. Es wurde vom Bildhauer Brinkamp aus Stadtlohn1Nach meinen (WN) Recherchen war der Bildhauer Johann Brinkamp und nicht, wie es in einigen Zeitungsartikeln heißt, Josef Brinkamp. entworfen und am 10. Juli 1938 eingeweiht (Halterner Zeitung v. 5.10.1985). 2Siehe zu dieser Quelle und etlichen anderen Quellen das Heimatarchiv Lippramsdorf. Danke denjenigen, die diese Archivarbeit betreiben.

Haltern Lippramsdorf Ehrenmal
“Ehrenmal” Lippramsdorf (Wikimedia Commons)

Es zeigt zwei Soldaten, überlebensgroß, in Kampfuniform, voranschreitend, mit entschlossen-kämpferischen Mienen. Einer der beiden trägt die Handgranate zum Wurf bereit in der Hand.

Auf dem Sockel sind die Namen der getöteten Soldaten aus den Kriegen 1813-1815, 1870 /71 und des Ersten Weltkrieges sowie der Name eines 1920 getöteten Mitgliedes eines Freikorps aufgeführt. Nachträglich wurde neben dem Denkmal eine Namentafel mit den Opfern des Zweiten Weltkrieges aufgestellt (eine Liste mit den Namen findet sich auf der Webseite “Onlineprojekt Gefallenendenkmäler“).

“Auf der Front des Sockels steht „Freiheit, Ehre, Vaterland“. … Bereits 1951 wurde ein Abriss erwogen und schließlich verworfen” (Artikel “Lippramsdorf” in Wikipedia, Stand 2.3.2022)3Auf Wikipedia ist ein neuer Artikel über das Denkmal erschienen: https://denkmallippramsdorf.de/2022/04/11/wikipedia-artikel-ueber-das-ehrenmal-haltern-lippramsdorf-erschienen. . 1985 brachte man auf Initiative von Jugendlichen der evangelischen Kirchengemeinde eine zusätzliche Tafel an: „Die Opfer der Kriege mahnen: Trauer um uns, wahrt Frieden und öffnet Eure Hände zur Versöhnung mit allen Völkern.“ (Artikel “Lippramsdorf” in Wikipedia, Stand 2.3.2022). Später gab es eine Diskussion darüber, ob neben den Namen der “Gefallenen” nicht auch die der in den Kriegen Vermissten genannt werden müssten. 2001 ergänzte der Schützenverein Lippramsdorf eine Bronzetafel: “Wir gedenken der Gefallenen und Vermissten beider Kriege.” (Halterner Zeitung v. 24.4.2011). (Eine namentliche Nennung der Vermissten gibt es nicht.)

Bis heute ist das Denkmal wegen seiner Martialität und nationalsozialistischen Prägung umstritten (Artikel “Lippramsdorf” in Wikipedia, Stand 2.3.2022). Nicht wenige Menschen fordern den Abriss des Denkmals und eine Umgestaltung der Gedenkstätte.