Gedenkfeier zum Tag der Befreiung 2024
Kriegerdenkmal in Lippramsdorf verhüllt – Gedenkfeier zum Tag der Befreiung 2024
Das Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt und die Arbeitsgruppe Denk.Mal erinnerten am Kriegerdenkmal in Lippramsdorf an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 79 Jahren mit einer Verhüllung der beiden Soldatenfiguren.
Rund 40 Menschen nahmen am Mittwochabend an der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal Lippramsdorf teil. Viele waren direkt vom ökumenischen Friedensgebet in der Lambertus-Kirche zur Gedenkfeier gekommen. Pastorin Merle Vokkert sprach am Denkmal stellvertretend für die beiden Kirchen. Auch mit Gedichten und Musik wurde an den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Auf einem großen Banner stellte die Gruppe die Geschichte des Denkmals von 1936 bis heute dar. Teil der Erinnerungsveranstaltung war zudem die Verhüllung des Denkmals – ein großes weißes Tuch verdeckte die Soldatenfigur, während der dann noch sichtbare untere Teil mit roten Rosen geschmückt war.
Magdalene Meier, Mitglied der Gruppe Denk.Mal, sagte in ihrer Rede:
„Sichtbar bleiben die in Stein gemeißelten Namen vieler Opfer zweier Weltkriege, die uns daran erinnern, dass in Kriegen Menschen getötet werden, deren Angehörige um sie trauern und einen Ort wünschen, an dem sie dieses gemeinsam tun können. Niemand möchte ihnen diesen Ort nehmen, aber ohne die aggressiven Soldatenfiguren, oder in deutlicher Abgrenzung von der martialischen Aussage des oberen Teils des Denkmals, wäre die Trauer friedvoller.“
Magdalene Meier hob hervor, dass der 8. Mai 1945 von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht als Befreiung erlebt wurde und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem von Deutschen angerichteten Leid gering war. Es habe lange gedauert, bis dieser Tag auch von Seiten der Repräsentanten der Bundesrepublik offiziell gewürdigt wurde.
Die Gedichte zum Thema Krieg und Frieden stimmten die Teilnehmenden nachdenklich. Besonders große Aufmerksamkeit bekam das von Gerda Ratering auf Plattdeutsch vorgetragene Gedicht (von Anton Terhüne) „Krieg – worüm?“ Pastorin Merle Vokkert und David Schütz unterstrichen die nachdenkliche Stimmung mit einem Musikbeitrag mit Gitarre und Klarinette.
Werner Nienhüser wies darauf hin, dass man allen Opfern gedenken müsse, auch der mehr als 19 Millionen wehrlosen Zivilisten und Kriegsgefangenen, die von den Nationalsozialisten und ihren Verbündeten ermordet wurden. Magdalene Meier schloss ihre Rede mit dem Appell, das Denkmal zu einem angemessenen Gedenkort zu gestalten, der den historischen Kontext miteinbezieht, die Aggressivität des Soldatendenkmals mildert und dadurch seiner mahnenden Aufgabe gerecht wird. Im nächsten Jahr soll erneut eine Gedenkveranstaltung stattfinden. (Mehr Informationen: www.denkmallippramsdorf.de).
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Die Fotos hat Thomas Rath gemacht, danke. (Der Administrator dieser Webseite hat die Dateien wegen nur begrenzt vorhandenen Speicherplatzes komprimiert; die Fotos sind in höherer, besserer Auflösung verfügbar.)
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